Sexuelle Unlust bei Frauen: 9 Gründe und Lösungen
Sexuelle Unlust kann in gewissen Lebensphasen normal sein. Wenn es jedoch zum Dauerproblem wird, machen sich viele Menschen Sorgen. Du erfährst, die 9 häufigsten Gründe, was hinter der Lustlosigkeit stecken kann und du bekommst Tipps, was du tun kannst, um deine Lust auf Sex zu steigern.
Das erwartet dich
1. Stress
Stress ist der Lustkiller Nr. 1. Viele Frauen müssen sich entspannt fühlen, damit sie Lust auf Sexualität entwickeln können. Wenn du von früh bis spät durch deinen Tag hetzt und du wenig Zeit für Pausen hast, senkt dies deine Libido.
Eine aktive Entspannung, wie Spazieren gehen, Yoga oder Fahrrad fahren bewirkt, dass du deinen Stress schneller aus deinem Körper bringst und du dich nach der Bewegung freier und fitter fühlst.
Dadurch kommst du leichter in eine Entspannung, welche bei vielen die Voraussetzung ist, um Lust entwickeln zu können.
Wenn der Stress deine Lust killt, habe ich hier für dich 6 Tipps für mehr Lust auf Sex trotz Stress.
2. Der Sex ist langweilig geworden
Frauen leiden tendenziell mehr darunter, wenn der Sex langweilig oder zur Routine geworden ist als Männer. Wenn Paare einige Zeit zusammen sind, stellt sich oftmals eine Art „Drehbuch“ beim Sex ein. Jeder der Beteiligten weiß ganz genau, wie der Sex abläuft. Man kommt zwar oftmals auf seine Kosten und hat vielleicht sogar einen Orgasmus, aber es wird mit der Zeit langweilig.
Um den Sex wieder lebhafter zu gestalten, kannst du Neues in die Sexualität einbringen. Ihr könnt dafür ein neues Sexspielzeug ausprobiert, einen erotischen Filmeabend machen oder euch ein Sex-Brettspiel kauft.
Um mehr Würze in eurer Sex-Leben zu bringen, könnt ihr euch ebenfalls, eure sexuellen Wünsche erzählen oder den Sex eurer Anfangszeit nachspielen.
Wichtig ist: Raus aus dem alten Drehbuch zu kommen und Neues zu begrüßen.
Nicht alles, was ihr ausprobiert, werdet ihr zu 100 Prozent erregend finden. Jedoch schafft ihr dadurch neue gemeinsame sexuelle Erlebnisse, welche euch wieder mehr Schwung für euer Sex-Leben bringt.
3. Unwohl fühlen im eigenen Körper
Verschiedene Studien können die positive Relevanz eines gesunden Körperbildes für die Sexualität belegen. Frauen mit einer hohen körperlichen Zufriedenheit zeigen mehr Offenheit und Initiative im Sexualleben, haben häufiger Geschlechtsverkehr, spüren mehr sexuelles Verlangen und zeigen bessere Erregbarkeit, Orgasmusfähigkeit und Befriedigung.[1]
Seinen Körper zu akzeptieren, wie er ist, ist für viele Menschen eine Challenge. In unserer Gesellschaft wird uns durch die Medien und der Werbung suggeriert, wie eine schöne Frau auszusehen hat. Nur die wenigsten Frauen sehen so aus, wie es die Schönheitsideale vorgeben. Frauen wird strukturell ein schlechtes Körperbild eingetrichtert. Die Werbung möchte ihre Produkte verkaufen, das schädlichste dafür, wären Frauen, welche ihren Körper akzeptieren und lieben.
Wenn du beginnen möchtest, ein besseres Körpergefühl zu bekommen, fange an, deinen Körper für all das, was er tut und kann, zu danken.
Dazu kannst du, wenn du in der Dusche stehst, jeden einzelnen Körperteil berühren und dich bedanken. Oftmals vergessen wir Frauen, den Körper für das wertzuschätzen, was er tagtäglich leistet. Mit der Dankbarkeit fängt die Wertschätzung deines Körpers an.
Wenn du lernst, deinen Körper wertzuschätzen, ist dies ein wichtiger Schritt für mehr Lust auf die Sexualität. Hier findest du weitere 4 Tipps, für ein positiveres Körperbild.
4. Konflikte in der Partnerschaft
Wenn es in der Partnerschaft zu Streit, Konflikten oder Krisen kommt, leidet auch oftmals die Lust auf Sex darunter. Auch wenn der Streit nicht offen, sondern verdeckt ausgetragen wird. Es hilft vielen Paaren, wenn sie eine gesunde Streitkultur etablieren und Konflikte offen besprechen. Dann habt ihr die Chance, Ungereimtheiten schneller zu klären.
Krisen sind in einer Partnerschaft normal und sorgen dafür, dass ihr euch als Paar weiterentwickelt.
Ihr müsst aktiv dafür sorgen, dass ihr in den Krisen nicht steckenbleibt. Sondern euch immer wieder an die guten Seiten der Partnerschaft und des Anderen erinnert.
Frauen brauchen nach einem Streit oftmals länger Zeit, um wieder mit dem Partner* intim zu werden. Viele Männer wollen sich die Bestätigung, dass der Streit beendet ist und die Beziehung wieder stabil ist, durch Sex holen. Viele Frauen brauchen jedoch nach einem Streit länger Zeit, um wieder Intimität mit dem Partner* zulassen zu können.
Wenn die Frau dem Mann signalisiert, dass sie keinen Sex möchte, denkt der Mann, es ist etwas noch nicht in Ordnung und zieht sich vielleicht wieder zurück. Dies kann zu erneutem Konflikt führen. Das für viele Frauen die Beziehung wieder harmonisch laufen muss, um Lust auf Sex zu haben, kann dir helfen dieser Streitfalle, aus dem Weg zu gehen.
Wenn du versuchst den Anderen zu verstehen und die Welt aus seinen Augen zu sehen, kann dies mehr Akzeptanz und Verständnis in eure Beziehung bringen.
5. Psychisches Unwohlfühlen
Wenn du dich nicht wohlfühlst, du immer wieder depressive Zustände hast oder mit einer ständigen Angst konfrontiert bist, senkt das die Lust auf Sex maßgeblich.
Zu lernen den Blick bewusst auf das Gute zu lenken kann dir helfen, dich wohler zu fühlen. Ebenfalls hilft Meditation oder Achtsamkeitsübungen, im Hier und Jetzt zu bleiben. Wenn du stark unter deinem Unwohlsein leidest, empfiehlt sich eine Psychotherapie.
Dadurch lernst du, dich wieder wohler zu fühlen in dir selbst. Wenn wir uns wohlfühlen, kommt die Lust auf Sex oftmals zurück. Deswegen ist es von besonderer Bedeutung, dass du selbst gut für dich sorgst.
6. Probleme beim Sex
Wenn Schmerzen beim Sex oder Orgasmusschwierigkeiten auftreten, sinkt die Lust auf Sex verständlicherweise. Denn alles, was schlechte Gefühle in uns auslöst, darauf haben wir keine Lust.
Wenn du unter einem sexuellen Problem leidest, kannst du versuchen, es durch verschiedene Ratgeberbücher oder Onlinekurse alleine zu lösen. Du kannst dich jedoch auch begleiten lassen.
Durch eine Sexualberatung oder Sexualtherapie wird individuell auf dein Problem und deine spezielle Situation eingegangen. Dadurch löst du oftmals das Problem oder lernst, mit dem sexuellen Problem umzugehen. Ebenfalls lernst du viel über deine Sexualität und wie du sie lustvoller gestalten kannst.
Wenn du unangenehme Gefühle oder Schmerzen beim Sex hast, ist es wichtig, sofort zu stoppen, wenn du Schmerzen spürst. Denn, wenn du jedes Mal Schmerzen beim Sex spürst, merkt sich dies dein Körper.
Wenn du beispielsweise öfter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hast und trotzdem weiter machst, verknüpft dein Körper mit der Zeit Geschlechtsverkehr mit Schmerz. Dies kann dazu führen, dass dein Körper schon vor dem Geschlechtsverkehr verkrampft, weil dein Körper Schmerzen erwartet.
Zu kuscheln, zu schmusen und sich generell viel Zeit für das Vorspiel zu lassen sind wichtige Grundvoraussetzungen für einen lustvollen, anstatt einen unangenehmen Geschlechtsverkehr. Hier findest du weitere Tipps, wenn du unter Schmerzen beim Sex leidest.
7. Hormonschwankungen: Schwangerschaft, Geburt, Wechseljahre
Durch diese Umstellung und der Konfrontation mit einer neuen Hormonlage, kann es zu einer sexuellen Unlust kommen.
In der Schwangerschaft oder nach einer Geburt fahren die Hormone oftmals Achterbahn. Sich Zeit zu geben und für sich zu schauen, wie du am besten mit all den neuen Gefühlen und Gefühlsschwankungen umgehst ist ein wichtiger Schritt, für mehr Lebensqualität. Wenn du dich an die neue Situation gewöhnt hast, kann auch die Lust auf Sexualität wieder zurückkommen. Wichtig dabei ist, sich im Alltag Lustinseln zu schaffen, in denen ihr als Paar oder du für dich die Erotik in das Leben einladet.
Wenn du gerade ein Kind geboren hast, ist dieses kleine Wesen oftmals der Mittelpunkt der Welt. Für Sex ist weder Zeit, noch Lust vorhanden. Wenn sich die Lustlosigkeit jedoch über Monate oder Jahre nach der Geburt zieht und du dir wieder Sexualität wünscht, hilft dir der Blogartikel Sexuelle Unlust nach der Geburt weiter.
Bei den Wechseljahren wird das Hormon Testosteron weniger. Dies kann für weniger Lust sorgen. Genauso sinkt das Hormon Östrogen ab. Dies kann zu vaginaler Trockenheit führen, welche unangenehm und schmerzhaft sein kann. Durch spezielle Cremes kannst du dagegen vorbeugen. Am besten besprichst du dies mit deinem*deiner Frauenarzt*ärztin.
8. Verhütung / Medikamente / Erkrankungen
Wenn die Verhütungsfrage immer ungeklärt im Raum steht, senkt dies die Lust auf Sex. Wie man verhütet, muss geklärt sein, damit sich Frauen entspannt auf den Sex einlassen können.
Hormonelle Verhütungsmittel greifen in den Hormonhaushalt ein und können dafür sorgen, dass Frauen mehr, weniger oder gleich viel Lust auf Sex haben. Wenn du das Gefühl hast, dass dein hormonelles Verhütungsmittel daran schuld ist, dass du weniger Lust auf Sex hast, gibt es verschiedene Wege, damit umzugehen. In diesem Artikel erfährst du ganz genau, was du tun kannst, wenn die Pille oder ein anderes hormonelles Verhütungsmittel eine sexuelle Unlust auslöst.
Es gibt auch Medikamente, welche eine sexuelle Unlust auslösen können. Anti-Depressiva oder Medikamente gegen den Bluthochdruck können eine sexuelle Lustlosigkeit verursachen. Besprich mit deiner Ärztin deinen Verdacht. Setzte jedoch niemals ein Medikament ab, ohne es vorher mit deinem Arzt besprochen zu haben.
Eine Krankheit selbst ist oftmals lusthemmend. Vor allem, wenn chronische Schmerzen auftreten, senkt das die Lust auf Sex. Jedoch ist eine erfüllte Sexualität auch mit Erkrankung möglich. Wie genau, dürft ihr als Paar gemeinsam Stück für Stück herausfinden.
9. Du fühlst dich nicht begehrt
Viele Frauen törnt das Gefühl an, wenn sie von dem*der Partner*in begehrt werden. Im Laufe einer partnerschaftlichen Beziehung werden die Momente, in denen sich das Paar das Begehren aufeinander zeigt, weniger.
Netflix & Chill mit Jogginghose ist für einen kuscheligen Abend perfekt, jedoch steigert dies, das Begehren nicht.
Wenn Paare zusammenleben, sieht man den Anderen oftmals in jeder Lebenslage und bei vielen privaten Momenten. Beim Zehennägel schneiden oder auf der Toilette kommt nur schwer ein erotischer Moment auf.
Als Eltern ist man umgeben mit Windeln wechseln, Kinderspielzeug wegräumen oder Essensreste wegwischen, die Lust auf den Anderen hält sich in Grenzen.
Um aus diesen Fallen auszusteigen ist es wichtig, sich erotische Räume, in denen ihr euch als begehrenswerte Frau und Mann zeigt, zu schaffen.
Sich Zeit zu nehmen und bewusst die Rollen zu wechseln von der Mutter oder Angestellten zur Geliebten, kann euch helfen, das Begehren wieder auflodern zu lassen.
Um den Rollentausch gut zu schaffen, kannst du dich in sexy Unterwäsche kleiden oder dir vorher ein sinnliches Bad mit Kerzenschein gönnen. Alles, was dich dazu bringt, dich wieder als begehrenswerte Frau zu betrachten ist gut. Denn wenn du dich wieder als sinnlich und begehrenswert empfindest, ist dies die beste Voraussetzung, für mehr Lust auf Sex.
Es gibt viele Gründe für die sexuelle Unlust. Das Wichtigste um aus der Lustlosigkeit herauszukommen ist, dass du aktiv etwas für deine Lust tust. Identifiziere deinen Grund für die sexuelle Unlust und mache noch heute den ersten Schritt, für deine Lust.
Lustvolle Grüße Claudia
Quellen:
[1] (Pika) Satinsky et al. 2012; Woertman a. van den Brink 2012)
https://www.kry.de/magazin/sexuelle-unlust-gruende-fuer-libidoverlust/
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