Den eigenen Körper lieben lernen – Muss ich das?
Den eigenen Körper lieben zu lernen wird heutzutage auf diversen Social-Media Plattformen propagiert. Aber muss ich das? Was ist, wenn es mir schwer fällt, meinen Körper zu akzeptieren? Muss es wirklich Liebe zu meinem Körper sein oder reicht auch nicht-hassen? Was ändert sich, wenn ich meinen Körper liebe? Warum muss ich jeden Pickel, Cellulite und Falte mögen?
Eine akzeptierende Haltung dir und deinem Körper gegenüber erleichtert dir dein Leben. Wie du zu solch einer Haltung gelangst, dazu zeige ich dir im Anhang verschiedene Übungen. Diese lassen sich leicht in deinen Alltag integrieren.
Körperakzeptanz – für ein leichteres Leben
Eine annehmende und akzeptierende Haltung gegenüber deinem Körper erleichtert das Leben ungemein. Warum? Stell dir vor, du gehst in der Früh ins Bad, siehst einen Pickel und es ist dir egal. Du ärgerst dich nicht, du überlegst auch nicht minutenlang wie du ihn am besten überschminken kannst, sondern begrüßt ihn und verschwendest am Tag keine Gedanken daran, wie er dein Gesicht „hässlicher“ macht.
Stell dir vor, du stellst dich vor den Spiegel und anstatt das Augenmerk darauf zu legen, was an deinem eigenen Körper alles „nicht passt“, denkst du dir: „Hey, du geile Schnitte, auf in den Tag!“ Lächelst dich selbst im Spiegel an, gibst dir einen Klaps auf den Hintern und startest in den Tag.
Es ist leicht, sich über einen Pickel zu ärgern, er ist auch oftmals sehr unangenehm. Es passiert auch oftmals automatisch, dass wir die „Makel“ an unseren Körper sehen und den Körper kritisieren. Seinen Körper zu akzeptieren, heißt nicht, dass ich jeden Tag zu 100 Prozent happy mit dem eigenen Körper sein muss.
Wenn du deinen Körper akzeptierst, bist du in deinem Körper zu Hause. Du nimmst deinen Körper an, mit all den Pickel und Cellulitis. Wenn man seinen Körper annimmt und akzeptiert so wie er im Moment ist, heißt dies nicht, dass ich alles hinnehmen muss. Ich kann mich beispielsweise trotzdem dazu entscheiden abzunehmen, wenn ich denke, mich dadurch wohler zu fühlen. Dabei liegt, der Fokus auf das Wohlfühlen im eigenen Körper und nicht darauf, einem Ideal zu entsprechen.
Körperakzeptanz lernen ist ein Prozess und durch diesen Prozess, lerne ich meinen Körper wichtiger zu nehmen und mehr von den Dingen zu tun, welche mir guttun.
Bewegung in der Natur oder viele gesunde frische Lebensmittel zu essen. Sich genussvoll den Leben hinzuwenden und mehr Freude und Leichtigkeit im Leben zu spüren. Sich nicht mehr ärgern zu müssen, wenn man eine neue Falte, einen neuen Pickel oder neue Cellulitis entdeckt, sondern gelassener darauf reagieren zu können – diese Möglichkeit bietet dir, meiner Meinung nach, die Körperakzeptanz.
Oftmals sehen wir nur zwei Seiten, wenn es um das weibliche Körperbild geht.
- Seite: Die Modebranche, welche uns glauben lässt, dass das Ideal schlanke und wunderschöne Frauen ist, welche wir versuchen müssen, nachzueifern. Denn all die Werbung, Filme und Plakate lassen uns glauben, je schöner wir sind, desto mehr Anerkennung und Liebe bekommen wir von außen. Die Industrie verkauft uns dadurch sehr viele Produkte um schöner und schlanker zu werden. Es suggeriert uns Frauen, wenn du nicht so schön und schlank bist, bist du als Frau weniger wert.
- Seite: Jeder muss seinen Körper so lieben, wie er ist. Wenn du etwas gegen deine Cellulite oder Falten tust, akzeptierst du deinen Körper nicht.
Ich möchte dir zeigen, dass wir weitaus mehr Möglichkeiten haben, wie wir zu unserem Körper stehen können. Dabei gibt es kein allgemein gültiges „richtig oder falsch“. Du darfst für dich selbst eine Definition finden, was es für dich heißt, Körperakzeptanz zu leben.
Dabei kannst du dir eine Szene in deinem Kopf ausmalen, wie dies in deinem Alltag aussehen könnte. Diese Szene kannst du als Zielbild verwenden und tagtäglich etwas Kleines tun um diesem Bild näherzukommen. Dabei ist der Weg das Entscheidende. Sich zu loben für die kleinen Schritte ist die Devise.
5 kleine Alltagsübungen für mehr Körperliebe und Körperakzeptanz
1. Gedanken stoppen! Wenn du einen negativen Gedanken über deinen Körper denkst (wie der Bauch ist zu dick, die Cellulite hässlich oder ähnliches) dann sage laut oder leise zu diesen Gedanken STOP. Ich lasse nicht zu, dass ich selbst so negativ über meinen Körper spreche.
2. Dankbarkeit! Beim Einseifen unter der Dusche jedes Körperteil berühren und ihm danken, dass er gesund ist.
3. Spüre deinen Körper! Tanze, Nimm ein Bad, mach einen Spaziergang – Nimm dir Zeit für die Dinge, welche deinem Körper gut tun und spüre bewusst deinen Körper.
4. Sie ist schön! Bei jeder Frau, welche du auf der Straße siehst, denk dir innerlich, sie ist schön. Finde etwas an ihr, was du als schön empfindest. Schönheit im Außen zu erkennen, ist der erste Schritt um auch bei sich selbst Schönheit wahrzunehmen.
5. Bewege dich! Achtsame Bewegung tut dem Körper gut, das wissen wir. Bring kleine Bewegungseinheiten in deinem Alltag ein, dadurch bekommst du eine bessere Verbindung zu deinem Körper.
Mehr Tipps für ein positives Körperbild findest du hier.
Körperliebe: Stress rausnehmen – Akzeptieren, dass es dauert
Wenn wir jahrelang negativ über unseren Körper gesprochen haben, dauert es seine Zeit, bis wir uns selbst akzeptieren, annehmen und lieben können. Es braucht Geduld und Akzeptanz mit sich selbst. Seinen Körper annehmen und akzeptieren ist ein Prozess, mit Tagen in welchen es besser funktioniert und Tagen in denen es weniger gut funktioniert. Jeden Tag Selbstakzeptanz mir selbst und meinem Körper gegenüber zu üben, bringt auf lange Sicht den Erfolg.
Warum Körperliebe lernen? Für unsere Töchter
Wie ist deine Geschichte zu deinem Körper? Eine glückliche? Oder hast du dir, so wie ich schon als Mädchen, viel zu viele Gedanken über dein Körperbild gemacht?
Mit 9 Jahren weinte ich das erste Mal, weil ich mich zu dick fand. In der Pubertät war mein Körper meine Feindin, der Bauch zu dick und die Brüste zu klein. Damals habe ich die schönen Frauen, in den Musikvideos und Filmen bewundert. All die Frauen, welche in meinen Lieblingsvideos und Lieblingsserien mitgespielt haben, waren jung, schlank und schön.
Meiner Empfindung nach gibt es immer noch zu wenig Frauen, welche nicht auf Kriegsfuß mit dem eigenen Körper stehen. Es braucht verschiedene Vorbilder, für unsere Kinder, welche sich im eigenen Körper wohlfühlen. Damit unsere Töchter nicht mit 9 Jahren vor uns stehen und weinen, weil sie sich zu dick fühlen.
Im Podcast von JederFrauSache haben wir ebenfalls über das Thema Körperliebe gesprochen hier geht es zur Folge.
Um den eigenen Körper annehmen zu lernen, können dir Alltagsübungen helfen, wie dankbar und bewusst deinen Körper zu berühren. Es lebt sich leichter und genussvoller, wenn wir unseren Körperhass hinter uns lassen. Erschaffen wir uns doch eine Welt, in der wir Frauen unsere Schönheit, welche in und an uns ist, voller Stolz nach außen tragen.
Lustvolle Grüße Claudia
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